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Bleiben Sie zu Hause

Nach der zweimonatiger Trockenzeit, musste ich im April 2020 einen wunderschön gewachsenen, ca. 40 jährigen vertrockneten japanischen Ahorn ausgraben. Ich hatte Zeit, dieses Wunder der Natur im Detail zu betrachten und zu bestaunen. Der kurze Stamm teilt sich in starke geschwungene Äste, diese wiederum in zahlreiche kaum zu verfolgende Verästelungen. Der Ahorn erhält die Möglichkeit, sich in einer neuen Bedeutung zu präsentieren.

2020
Petra Sulzer-von der Assen


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An einer Wand hängend, mit einem Spot beleuchtet, wirken die Verästelungen durch die filigranen Schatten noch beeindruckender und der Ahorn voluminöser.

Kunstwerk(e)

Bleiben Sie zu Hause (2020)
Sulzer-von der Assen Petra
Installation
Bei Betrachtung des Ahorns drängen sich mir laufend Parallelen zur den vergangenen 11 Wochen auf:
kaum zu verarbeitende Informationsflut, Destabilisierung von Verläufen von bewährten, alltäglichen Prozessen zum Beispiel im öffentlichen Verkehr, im sozialen Leben, im Gesundheitswesen oder in der Wirtschaft. Aber auch Bilder von Beziehungsnetzen, die nun vorsichtig die Fühler nach neuer Kontaktaufnahme ausstrecken.
Ein anatomischen Körpers mit sensiblen Lungenverästelungen und pulsierendem Herz mit Gefässsystemen zeigt sich ebenso.
Das orange Gummibällchen ist versteckt, hat sich in einen prächtigen, gut funktionierenden Organismus eingenisted. Die fluoreszierenden, synthetischen Polyesterfäden irritieren. Die grünen bilden einen Herd, sind unheimlich, schleimig, breiten sich aus, die orangen schnüren ab, verursachen Stillstand. Einige wirken aber auch schon wie ein Verband.
Holz, Polyesterfaden, Gummi
getrockneter Ahorn mit Polyesterfäden geknüpft und umwickelt, mit eingesetztem Gummiball
8
2.20 x 2.20 x 0.60