Seit Anfang März, als es klar wurde, dass unsere Gesellschaft stufenweise auf einen Stillstand zurückgefahren würde, habe ich versucht, meine Befindlichkeit in Bildern auszudrücken. Die Malerei war meine Therapie, meine Überlebensstrategie. Ich habe gemalt, um die Angst und die Panik in Schach zu halten. Zu Beginn war es mir gelungen, meine Gefühle mit Ironie zu überbrücken. Je länger ich in der erstickenden Ungewissheit lebte, desto grösser wurden auch meine Ängste. Patientenverfügung, Vorsorgeauftrag und Testament waren gemacht. Wie lange tickte meine Uhr noch? Und dann kam die Trauerphase. Das Klageweib symbolisiert für mich die Trauer über den Verlust der Freiheit.