Willimann/Arai (Zürich/Tokyo) sind es sich in ihrer Arbeit gewohnt, geographische und zeitliche Distanzen zu überbrücken. Dieser den Umständen geschuldete Modus der Zusammenarbeit in virtuellen Dimensionen thematisiert das Duo auch in seinen Projekten. Darin werden digitale Erweiterungen nicht nur als „notwendiges Übel“ genutzt, sondern auch auf ihr kreatives und transformatives Potential untersucht. 2018 ist in diesem Kontext die Avatar-Figur willimannarai geboren. Inspiriert von der traditionellen Japanischen Theaterform Rakugo, in welcher ein Schauspieler mehrere Personen gleichzeitig darstellt, ist willimannarai ein im Cyberspace lebender gemeinsamer Avatar der Künstlerinnen. Im Zuge der weltweiten Coronapandemie und der in deren Folge eingeschränkten Bewegungsfreiheit bekam willimannarai unversehens eine ganz neue Aktualität – und wurde zum primären Arbeitsinstrument der Künstlerinnen.