Das Werk "Im Griff" soll der unsichtbaren, gesichtslosen Corona-Pandemie ein Gesicht geben, mit einem Bild, das sich dem Virus gleich in den Köpfen festkrallt. Wobei es ohne Gesicht auskommt, sodass jeder Mensch sich damit identifizieren kann. Beim Bild-Titel handelt es sich um eine Art Oxymoron, einen Widerspruch: Das Virus hält die Menschheit und insbesondere Schwererkrankte in Atem, ausgedrückt durch den von einer Faust umschlossenen Bronchialbaum. Das Bild ist dual zu deuten. Die (buchstäblich reflektierende) Glaskugel tritt an die Stelle des Kopfes. Da Glaskugeln durch Punktspiegelung ihre Umgebung um 180° drehen, wird aus der Lunge ein Baum, nun wiederum "im Griff" des Menschen, welcher durch sein Kontrollbedürfnis seiner Umwelt seinerseits die Luft zu nehmen droht.