Der Lockdown tangierte nicht alle gleich. Besonders schwer waren die Menschen in Spitälern, Pflege- und Altersheimen betroffen. Sie waren von einem Tag auf den andern von der Aussenwelt und allen sozialen Kontakten ausgeschlossen.
Auch meine an demenzerkrankte Mutter. Diese erzwungene Isolation meiner Mutter, die sich schon vorher von dieser Gesellschaft zu verabschieden begann, berührte mich. Daraus entstand zwischen Februar und Juni 2020 die Installation «Makulatur». Vier Rollen Kohlepapier, kopierte Spuren, die ich Masche für Masche auf Pauspapier festhalte.
Das Stricken war der verzweifelte Versuch meiner Mutter, durch vertraute Abläufe den aus dem Lot geratenen Alltag aufrechtzuerhalten. Über diese Arbeit stellte ich Nähe zu ihr her, die mir während des Lockdowns physisch nicht mehr möglich war.